Chronik & Umbau Christuskirche
Christuskirche Bruchhof-Sanddorf
Die Christuskirche
Durch ein kleines Wäldchen führt der Weg zur evangelischen Christuskirche. Sie thront auf der Spitze des Hügels auf einer Felsbank aus rotem Sandstein. Im Jahr 1928 wurde die als längsgestrecktes Achteck vom Frankenthaler Architekten, Friedrich Larouette, konzipierte Kirche eingeweiht. Ein größerer Umbau im Inneren erfolgte um 1950.
Knapper werdende Mittel und schmelzende Gemeindegliederzahlen veranlassten die Gemeinde, auf das Wichernheim (das benachbarte Gemeindehaus) zu verzichten und alle Funktionen in die Kirche zu integrieren. Dazu mussten neue Raumeinheiten eingefügt werden. In Kooperation mit der Technischen Universität Kaiserslautern (Betreuung durch die Architekturbüros bayer|uhrig und Modersohn & Freisleben) entstanden verschiedene Ideen. Letztendlich wurde in den bestehenden Bau ein neues Raumgefüge eingepasst. Die Längsachse des neuen Gottesdienstraumes ist um 90 Grad gedreht, der dadurch entstandene Restraum in Nebenräume aufgeteilt, so dass ein kleiner Versammlungsraum mit Teeküche, ein WC und ein Lagerraum zur Verfügung stehen. Außerdem ist eine zweite Empore hinzugekommen, auf der zusätzliche Gottesdienstbesucher Platz finden können.
Die Farbgestaltung, insbesondere des Fußbodens, orientiert sich an den in den 70er Jahren eingebauten Fenstern von Eugen Keller (1904-1995). Die Materialauswahl richtete sich nach dem Ziel, der Kirche nichts Fremdes überzustülpen, es sollte unprätentiös sein.
Die Planung nahm fünf Jahre in Anspruch. Die Ausführung gelang in nur einem Jahr. Das Ergebnis ist eine gut durchdachte multifunktionale Kirche, die inzwischen vielfach ausgezeichnet wurde:
2016 Anerkennung Wettbewerb der Wüstenrot Stiftung Kirchengebäude und ihre Zukunft
2017 BDA-Preis für Architektur und Städtebau im Saarland
2017 best architects 18 award
2018 Ausgezeichnet mit dem Bauherrenpreis 2018 der Architektenkammer des Saarlandes
Dez 09 - Was wird aus dem Wichernheim?
Die Finanzkrise macht auch vor den Kirchen nicht halt. So gingen in den letzten Monaten allen Pfarrämtern der Pfälzischen Landeskirche Schreiben zu, worin die Kirchenleitung uns nahe legt zu überlegen, wie wir unseren Gebäudebestand minimieren können.
In den nächsten Jahren erwarten uns Mindereinnahmen von zig Millionen Euro. Das heißt: Die Kirchengemeinden bekommen sehr viel weniger Geld zugewiesen. Immer mehr Menschen treten aus der Kirche aus, immer mehr Menschen verdienen weniger Geld, also gibt es auch weniger Kirchensteuern. Wenn dann auch noch die Steuersenkung kommt, gibt’s noch weniger. Es steht also fest: Unsere finanziellen Mittel werden drastisch sinken.
Wie können wir sparen? Der größte Teil unserer Mittel fließt in die Er- und Unterhaltung unserer Gebäude: Wichernheim und Christuskirche. Beide Gebäude können wir in Zukunft nicht halten. Das Presbyterium ist der Meinung, dass die Kirche auf jeden Fall das erhaltenswertere Gebäude ist. Aber: Wie und wo soll das Gemeindeleben stattfinden, die Chorproben, Adventskaffee, Erntedankfest usw.? Nichts davon soll ja aufgegeben werden! Welche Kooperationsmöglichkeiten gäbe es, z. B. mit der Kommune oder der katholischen Gemeinde? Könnte man die Christuskirche so umgestalten, dass sie auch für nichtgottesdienstliche Veranstaltungen genutzt werden könnte? Oder ließe sich eine Initiative bilden, die dafür sorgt, dass wir beide Gebäude halten könnten? Fragen über Fragen. Wir stehen erst am Anfang mit unseren Überlegungen und sind dankbar für alle Ideen, Ratschläge und Anstöße.
Wichtig ist uns vor allem eins: Gemeindeleben ist nicht in erster Linie von Geld, sondern von Engagement abhängig.
Auf jeden Fall werden für die nächste Zeit Veranstaltungen geplant, die sich mit diesem Thema befassen. Beachten Sie dazu die Aushänge in unseren Schaukästen und die Mitteilungen in der Presse.
März 10 - Studenten in der Kirche
Am 21. April fand das erste Seminar der Studierenden der TU Kaiserslautern direkt an Ort und Stelle statt. Juniorprofessor Dirk Bayer führte in der Christuskirche elf Architekturstudenten und –studentinnen in ihr Projekt ein: Wie gestalte ich einen Kirchenraum so um, dass dort, außer den Gottesdiensten, auch das ganze andere Gemeindeleben stattfinden kann?
Zuerst wurde erkundet, außen und innen, bis in den Glockenturm. Per Beamer informierte Dirk Bayer dann über zurückliegende Projekte ähnlicher Art: Wie wird die Gemeinde integriert? Was ist im Raum besonders wichtig? Wie erzeugt man ein Gespür für den Raum? Kann man Geschichte zum Sprechen bringen? Usw.
Am darauffolgenden Sonntag ließen sich auch einige Studierende im Gottesdienst blicken. Denn ganz wichtig ist es, die Atmosphäre eines Raumes nicht nur leer, sondern auch „in Aktion“ mitzuerleben. Die Studierenden haben nun als erstes die Aufgabe, ein Modell der Kirche anzufertigen, um dann auszuprobieren, was alles möglich wäre. Wenn die ersten Ideen entstanden sind, werden diese der Gemeinde vorgestellt werden. Alle Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Sept 10 - Präsentation der Kirchenumbaupläne
Am 29. September findet in der Christuskirche von 16 bis 19 Uhr eine Ausstellung statt. Vier Architekturstudenten der TU Kaiserslautern präsentieren ihre Pläne zur Umgestaltung der Christuskirche, die seit April unter der Betreuung und Anleitung von Prof. Modersohn und Juniorprofessor Bayer erarbeitet wurden.
Bei einigen Besuchen an der TU konnten wir beobachten, wie die planerischen Ideen Gestalt annehmen. Immer wieder wird abgeändert, modifiziert, verworfen, neu angefangen.
Es sei jetzt schon gesagt: Die Studenten haben völlig verschiedene und sehr spannende Pläne entwickelt, um den sehr kompakten Kirchenraum vielseitig nutzbar zu machen. Alle Ideen sind realisierbar und berücksichtigen jede stattfindende Gemeindeaktivität.
Egor Koch, Nico Steinborn, Jan Weber und Max Wienecke bringen ihre Modelle, Pläne und Computersimulationen mit, um allen Interessierten ihre Ideen und Ausarbeitungen zu erklären.
Wer an diesem Tag keine Zeit hat, kann am 30.9. und am 1.10. zwischen 15 und 18 Uhr in die Kirche kommen. In dieser Zeit werden Mitglieder des Presbyteriums die Pläne erläutern. Auch im Erntedankgottesdienst werden die Exponate noch zu sehen sein.
Wir freuen uns über viel Besuch, viel Neugierde und reges Interesse, denn schließlich geht es um unsere Kirche.
Dez 10 - Christuskirche, wohin?
Einige Resonanz riefen die Modelle der vier Kaiserslauterer Architektur- studenten Koch, Steinborn, Weber und Wienecke hervor. Ungefähr 100 Besucher kamen im Lauf von drei Tagen vorbei, um die Pläne zu begutachten.
Juniorprof. Dirk Bayer; Prof. Johannes Modersohn
Das Meinungsbild fiel recht eindeutig aus: Der Plan von Jan Weber, eine zweite Empore einzubauen und den Kirchenraum um 90° zu drehen, bringt den größten Raumgewinn und ermöglicht wirklich alle Gemeindeaktivitäten
in der Kirche. Aber wie geht es nun weiter? Bevor irgendetwas entschieden wird, müssen wir:
- wissen, was wir mit dem Wichernheim machen können,
- Klarheit darüber gewinnen, wie viel Geld wir zur Verfügung haben (durch evtl. Verkauf des Wichernheims)
- die Kosten für eine sowieso nötige Sanierung der Kirche (neue Heizung; Kanalanschluss; Einbau von Sanitäranlagen) denen für eine Umgestaltung gegenüber stellen.
Das Presbyterium hat für seine nächste Sitzung am 8. Dezember drei kommunale Mandatsträger eingeladen. Es soll erörtert werden, was mit dem Wichernheim überhaupt gemacht werden darf, weiter: welche Hilfe wir von der Stadt erwarten können. Unser erstes Ziel ist es, die Kirche dauerhaft zu erhalten. Wenn es die Mittel erlauben, streben wir einen Umbau in Anlehnung an die Pläne von Jan Weber an, damit die Kirchengemeinde räumlich unabhängig und selbständig bleibt. Wir brauchen dazu Ihre Unterstützung, konstruktive Ideen und Engagement. Wir brauchen für die bevorstehende Arbeit Ihr Votum: „Ja, wir wollen, dass unsere Kirche bleibt.“
Schenken Sie Ihrer Kirche Ihr Interesse!
Jun 11 - Spenden für die Christuskirche
Der Umbau hat noch nicht begonnen, aber die Bereitschaft, sich daran zu beteiligen, ist jetzt schon groß. Seit einiger Zeit steht eine Spendenbox in unserer Kirche, die von unserer Presbyterin Traudel Lauer angeschafft wurde. Eine Christuskirche in klein wurde sehr liebevoll von angehenden Schreinern gefertigt und nimmt nun dankbar Gaben an. In nur wenigen Wochen kamen schon knapp 200 Euro zusammen. Aber auch andere Spenden konnten wir schon entgegennehmen: Anlässlich seines Geburtstages sammelte Hans Engel, der frühere Ortsvertrauensmann unseres Dorfes, 150 Euro bei seinen Gästen und gab sie an unsere Kirchengemeinde weiter. Und als unser treues Gemeindemitglied Gertrud Fleischer verstarb, beschloss die Familie, Spenden für unseren Kirchenumbau bei den Trauergästen zu erbitten. Es kamen 1834,11 Euro zusammen. Dafür dankt die Gemeinde ganz herzlich. Wir freuen uns nicht nur über die finanzielle Unterstützung, sondern auch über das Zeichen, das damit gesetzt wird. Es soll weiter gehen mit unserer Kirche!
Umbaupläne
Das Presbyterium hat im Laufe vieler Sitzungen und Ortstermine beschlossen, den Umbau der Kirche voranzutreiben. Von den vier vorgestellten Ideen ist jene mit der zweiten Empore und dem gedrehten Kirchenraum die, die allen Erfordernissen unserer Gemeinde entspricht. Allerdings sollen noch zahlreiche Änderungen am bisherigen Plan vorgenommen werden. Der Planungsauftrag ist erteilt, die TU Kaiserslautern erarbeitet nun einen detaillierten, kostengenauen Plan, der bis zum Herbst fertig sein soll. Dieser soll dann der Gemeinde vorgestellt und besprochen werden. Die Termine werden in den Abkündigungen, Schaukästen und in der Tagespresse bekannt gegeben. Über konstruktive Mitarbeit freuen wir uns!
Dez 11 - Förderverein zum Umbau der Christuskirche Bruchhof-Sanddorf
Seit wann? Der Förderverein wurde am 23.10.2011 gegründet.
Wer ist dabei?
Vorsitzender: Hans-Dieter von Büren stellvertretende Vorsitzende: Karl-Heinz Günther, Rolf Kaiser
Schriftführer und Pressewart: Markus Schaller
Schatzmeisterin: Elke Eder-Hippler
Rechnungsprüfer: Ludwig Edelmann, Klaus Jung
Beisitzerinnen: Monika Fauß, Doris Günther, Petra Scheidhauer
Mitgliederzahl: ca. 20 (bis Redaktionsschluss)
Warum? Der Verein entwickelt Ideen zur Finanzierung des geplanten Kirchenumbaus.
Bisher angedacht - Benefizkonzerte, Sommerfest, Verkauf von Kirchenplätzchen/Kirchensekt etc. (noch Ideen?)
Wozu Umbau? Wichernheim UND Kirche können nicht mehr unterhalten und gepflegt werden, deshalb sollen alle Gemeindeaktivitäten in der Kirche statt finden können.
Wer baut um? Die TU Kaiserslautern (Prof. Modersohn, Prof. Bayer, der inzwischen examinierte Student Jan Weber)
Wann geht es los? Der Architektenvertrag ist landeskirchlich genehmigt, die kostengenaue Detailplanung wird erstellt und der Gemeinde vorgelegt (Termine werden bekannt gegeben); wenn die Pläne gefallen und das Projekt finanzierbar ist, kann nach den üblichen Ausschreibungsverfahren der Umbau beginnen.
Was können Sie tun? Werden Sie oder werben Sie Mitglied/er! Auf der Rückseite finden Sie ein Beitrittsformular. Weitere Formulare erhalten Sie im Pfarramt (auch per Mail) oder beim Vorstand des Fördervereins. Nächstes Treffen: am 8. Februar 2012 um 19 Uhr in der Fattoria. Alle, die sich interessieren, sind willkommen!
Mär 12 - Förderverein zum Umbau der Christuskirche Bruchhof-Sanddorf
Zum Umbau der Christuskirche sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Der Förderverein plant und unterstützt alle Aktivitäten für dieses Vorhaben. Werden Sie Mitglied und werben Sie weitere Mitglieder! Auf der Rückseite finden Sie ein Beitrittsformular. Zurzeit befinden wir uns in der Phase der Kostenermittlung. Wenn diese abgeschlossen ist und sich die Kosten im abgesprochenen Rahmen bewegen und der Finanzierungsplan erstellt ist, werden wir die neuesten Pläne wieder der Gemeinde vorstellen. Ort und Zeit werden bekannt gegeben.
Modell von Jan Weber
Mär 13 - Neues von der Baustelle
In vielen Gemeinden schlagen die Wogen hoch wegen des allgemeinen Spardiktats. Fest steht: Kirche kann sich nicht mehr alle Gebäude leisten. Allerorten gibt es Sanierungsstaus, zu hohe Unterhaltungskosten und schrumpfende Mitgliederzahlen. Viele sagen: Wir wollen unsere Gebäude behalten! Wie sie allerdings weiterhin – und auf Dauer - zu finanzieren wären, bleibt unbeantwortet.
Ein empörtes Gemeindemitglied sagt: Es ist doch nicht zu fassen – da gibt es die teuere Elbphilharmonie, das teure Stadtschloss in Berlin, Stuttgart 21, in Saarbrücken den teuren Museumsanbau, und Kirche kriegt es nicht hin, die dagegen winzigen Gebäude zu halten. Das steht doch in keinem Verhältnis!
Das mag wohl stimmen, jedoch löst das nicht unsere Probleme. Es hilft allein ein Blick in die eigenen Kassen und ein vernünftiges Überlegen, was wirklich sinnvoll, verantwortbar und zukunftsfähig ist.
Wir sind froh, diese Debatte schon vor Jahren begonnen zu haben. Und wir sind froh, nach zähem und schmerzhaftem Ringen eine gute Lösung gefunden zu haben. Die Halbierung der Gebäudezahl, eine bessere Auslastung und eine günstigere Bewirtschaftung des bleibenden Hauses ist für unsere Gemeinde ein guter Weg nach vorne.
Es stimmt: Unsere Kirche wird sich verändern, aber es wird keine ästhetische Bankrotterklärung geben, ganz im Gegenteil. Es wird heller, wärmer und komfortabler werden. Nachdem alle „bürokratischen Hürden“ genommen sind, können wir nun endlich mit den Ausschreibungen beginnen und dann hoffentlich bald mit den Umbauarbeiten. Zum Ausräumen und Unterstellen der Möbel brauchen wir Hilfe. Wir freuen uns über jede zupackende Hand!
Herzlichst
Ihre Pfarrerin Petra Scheidhauer
Jun 13 - Kirchenbänke
Der geplante Umbau sieht eine neue Bestuhlung in un-serer Kirche vor. Lediglich auf den beiden Emporen und an der Hinterseite des Gottesdienstraumes werden Teile unserer alten Bänke stehen. Für all jene Bänke, die wir nicht mehr benötigen, suchen wir neue „Heimstätten“. Wer also Interesse an einer Kirchenbank hat, der melde sich bitte im Pfarramt oder beim Presbyterium (Kontakte auf der Rückseite).
Wichernheim
Der Verkauf des Wichernheims ist nun besiegelt, die Verträge sind unterschrieben. Nach den Sommerferien werden wir unsere ge-meindlichen Veranstaltungen für die Dauer des Umbaus verlagern. Mit unserer katholischen Nachbargemeinde Maria Hilf laufen Gespräche über die mögliche Organisation unseres „Asyls“. Bitte beachten Sie die Informationen in den Schaukästen und der Tagespresse.
Sept 13 - Vom Wichernheim ins Haus Benedikt
Da das Wichernheim nun offiziell verkauft ist, finden alle unsere Gemeindeveranstaltungen im Haus Benedikt statt. Die katholische Gemeinde hat uns großzügig das Gastrecht eingeräumt. Die Christuskirche kann bis zum Beginn der Umbauarbeiten noch benutzt werden. Danach feiern wir unsere Gottesdienste in der katholischen Kirche Maria Hilf.
Wirklich restlos leer ist unsere Kirche seit dem 17. Mai. Ganz, ganz viele kamen am Freitagnachmittag und am Samstagvormittag zum Helfen: Fam. Hafner, Fam. Grub, Herr Marx, Herr Wenz, Herr Jung, Fam. Ziehmer, Herr Hess, Fam. Büchel, Herr von Büren, Fam. Di Grazia, Herr Iltschenko, Fam. Panning, Herr Dewes, Herr Mersiowsky, Fam. Köhn, Fam. Noe, Herr Zimmermann, Herr Kohler, Frau Wack, Herr M. Rippel, Herr Raubenheimer, Frau Busch, Chayenne und Elisabeth (in unsortierter Reihenfolge; falls jemand nicht genannt wurde, ist es ein Versehen der Redaktion, sie entschuldigt sich im Voraus!).
Vielen Dank Ihnen allen!
In Rekordzeit wurden alle restlichen Bänke demontiert und das komplette Mobiliar in den Container bzw. auf den Speicher geräumt.
Bis auf jene Bänke, die in unserer „neuen“ Kirche bleiben werden, haben alle anderen Abnehmer gefunden, viele bleiben hier im Dorf. Wie geht es nun weiter? Nach der Sicherung der Orgel beginnen die eigentlichen Bauarbeiten. Hier eine Übersicht über die einzelnen Gewerke und die Kosten (in Euro gerundet):
Roh-/Trockenbau, Dämmung, Putz, Maler, Estrich | 105.000,-- |
Fenster, Metallbau | 28.000,-- |
Holzbau | 106.000,-- |
Heizung, Sanitär, Elektro | 60.000,-- |
Fliesenarbeiten | 20.000,-- |
Orgel | 20.000,-- |
Gerüstebau | 4.000,-- |
343.000,-- |
Natürlich wissen wir nicht, was an Unvorhersehbarem auf uns zukommt (wie, z. B., sieht es unter den Fußböden aus?); aber in den oben aufgeführten Kosten befinden sich Spielräume, so dass wir im „Fall der Fälle“ umdisponieren könnten, um im Kostenrahmen zu bleiben. Fest steht jedoch schon jetzt, dass wir auf Koi-Becken und goldene Wasserhähne verzichten werden.
Wie lange die Bauarbeiten dauern werden, ist schwer zu prognostizieren. Das hängt von eben jenen Unwägbarkeiten, den Kooperationsmöglichkeiten der Handwerksbetriebe und tausend anderen Kleinigkeiten ab. Aber im Lauf der nächsten Wochen wird sich der Zeitrahmen immer weiter konkretisieren lassen.
In der Zwischenzeit sind wir ja auch nicht dem Nirgendwo ausgeliefert. Am Sonntag Kantate wurden wir mit großer Herzlichkeit in der kath. Kirche Maria Hilf empfangen. Pastoralreferent Norbert Geis und Gisela Omlor als Vertreterin des Pfarrgemeinderates begrüßten die ev. Gemeinde mit einem Hammer und einer Maria-Hilf-Kerze - der Hammer in Anlehnung an die 95 Thesen und als Symbol gelingender Umbauarbeiten, das Licht als Zeichen der Gegenwart des Heiligen Geistes im neuen Haus, im neuen Miteinander. Wir sind schon jetzt davon überzeugt, dass die „Exilszeit“ Nähe fördern wird. Jedenfalls haben wir als Gastgemeinde Rücksicht zu nehmen. Deshalb ergeben sich bei den Gottesdienstzeiten gelegentlich Veränderungen (siehe Rückseite). Wir bitten Sie, sich auf Unregelmäßigkeiten einzustellen. Im Zweifelsfall erkundigen Sie sich einfach beim Pfarramt.
Sept 14 - Neues von der Baustelle
Die Arbeiten in der Christuskirche gehen zügig voran, Wasser- und Strominstallationen sind bereits fertig, ebenso die Dämmung im „Erdgeschoss“. Die Einbauten der Zimmerleute sind unübersehbar: Die zukünftige Raumeinteilung ist schon zu erkennen. Wer Interesse hat, kann jederzeit vorbeischauen, meistens ist die Kirche tagsüber offen.
Dez 14 - Was uneben ist, soll gerade werden
Oder: über das Abenteuer, einen Estrich zu gießen
Anfang Oktober bahnen sich zwei riesige Betonmischer den Weg zur Christuskirche. Mit Ach und Krach kommen sie zwischen den Bäumen durch. Einer fährt vorwärts, der andere rückwärts, so dass beide Estrichleitungen zur hinteren Kirchentür münden. Innen ist alles vorbereitet, der Stromverteiler ist an die Decke gehängt, alle Kabel winden sich auf Haken an den Wänden entlang, der Boden ist vollkommen frei geräumt bis auf die sogenannten „Böckchen“, mit denen die Einlaufhöhe kontrolliert wird. Und nun: Estrich marsch! Durch einen riesigen Schlauch, den am besten zwei Mann halten, kommt die flüssige Masse. Es geht sehr schnell, gleichzeitig muss der Füllstand beobachtet und Kommandos zum „Entladen“ gegeben werden. Wenn das endgültige Niveau erreicht ist, müssen die Böckchen eingesammelt und die flüssige Masse „durchharkt“ werden. Dann ist Trocknen angesagt, dann Lüften, dann Heizen, alles nach einem ausgetüftelten Plan, damit der Boden wirklich glatt und stabil wird. Alles Unebene ist jetzt also gerade. Auch die Fenster sind schon eingebaut - die Dämmung ist schon deutlich spürbar. Wer in die Kirche schaut, kann nun schon gut erahnen, wie sie aussehen wird. In den kommenden Wochen werden die Fenster beigeputzt; danach kommt der Fliesenleger. Es geht gut voran, wir hoffen, in der Osterzeit unsere Kirche wieder in Dienst stellen zu können.
Mär 15 - Wann ist sie denn nun endlich fertig?
Viele fragen so und meinen damit natürlich unsere Christuskirche. Eine punktgenaue Antwort wollen wir darauf gar nicht geben. Nicht, weil es noch ewig dauern würde, sondern einfach, um allen Hand-werkern die Zeit zu lassen, die sie brauchen. Bisher sind sich alle einig: Das ist eine superentspannte Baustelle – so kann man einfach gut arbeiten.
Dieses entspannte Arbeiten wollen wir keinesfalls stören und deshalb halten wir uns mit Terminforderungen zu-rück und freuen uns über die Gastfreundschaft unserer ka-tholischen Nachbargemeinde, die so auf ganz besondere Weise zum Gelingen unseres Umbaus beiträgt!
Im Frühjahr könnten wir jedoch ernsthaft damit rechnen, unsere Kirche wieder in Dienst zu nehmen. Wann genau – lassen Sie sich einfach überraschen.
Bis jetzt ist alles ohne Komplikationen gelaufen, es ist schon spürbar wärmer als je zuvor, auch ohne Lampen ist es auch heller als je zuvor. Die Fliesenleger sind bald fertig; danach braucht alles noch ein bisschen Zeit um auszuhärten. Danach kommen die Emporenverkleidungen und dann die „Möblierung“.
Wenn es soweit ist, bräuchten wir wieder etliche helfende Hände, die die Kirche einräumen. Wir hoffen auf Ihre Hilfsbereitschaft!
Ganz am Schluss, wenn wirklich alles fertig ist, wird unsere Orgel wieder eingebaut. Achten Sie auf Hinweise in der Presse, den Schaukästen und Abkündigungen.
Jun 15 - Werden Sie Stuhlpate
So sieht er aus, der neue Stuhl für unsere Kirche. 64 Stück (plus zwei Ersatz) hat der Förderverein bestellt. (Auf der Orgelempore stehen nach wie vor unsere alten Kirchenbänke, auf der neuen Empore helfen wir uns vorerst mit den alten Stühlen.)
Ein Stuhl kostet 210 Euro. Das ist nicht wenig, aber angemessen. Denn er muss stabil sein, wenn er lange halten soll. Er ist aus geöltem Eichenholz gefertigt und kann durch ein kleines Brett, das gleichzeitig als Gesangbuchablage dient, ganz einfach in der Reihe verbunden werden. Außerdem ist er stapelbar. Die Sitzfläche ist ein herausnehmbarer Merinofilz, der äußerst strapazierfähig ist. Bei Bedarf kann er problemlos und preiswert erneuert werden. Einige „Patenschaften“ sind bereits zustande gekommen. Wenn auch Sie Stuhlpate / -patin werden wollen, nimmt der Förderverein (Vors. Dieter von Büren) das gerne entgegen. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, sich mit kleineren Beträgen zu beteiligen.
Förderverein zum Umbau der Christuskirche
IBAN: DE66594500101030093254
BIC: SALADE51HOM
Verwendungszweck: Kirchenstuhl
Bald fertig
Im Mai letzten Jahres wurde die Orgel ausgebaut, im Mai dieses Jahres beginnt nun wieder ihr Einbau. Die Einhausungen sind entfernt, nach und nach kommen die knapp 700 Pfeifen an ihren angestammten Platz, um hoffentlich bald wieder klingen zu können. Vier bis sechs Wochen benötigt die Firma Graser für die Instandsetzungsarbeiten.
Parallel werden noch letzte Arbeiten am Bau erledigt wie z. B. der Einbau der Teeküche, der Regale in den Nischen und der Türen im Innenraum, die Renovierung der alten Seitentür. Ganz zum Schluss werden die neuen Leuchten installiert. Dann können wir wieder einräumen. Der Förderverein hat dankenswerterweise beschlossen, für eine neue Bestuhlung des Kirchenraums zu sorgen.
Mit Hilfe der Architekten konnte ein passender Stuhl gefunden werden, was keine einfache Aufgabe war. Einige „Stuhlpaten“ haben sich schon gefunden. Es wäre schön, wenn sich noch mehr beteiligen würden, so dass der Förderverein Mittel für einen behindertengerechten Zugang sparen kann (mehr dazu auf S. 6). Wann wir die ersten Gottesdienste feiern können, wissen wir noch nicht genau. Zur Wiedereröffnung werden wir dreimal feiern: mit der Dorfbevölkerung, den Handwerkern und Helfern, mit „Würdenträgern“ und natürlich unseren katholischen Gastgebern. Wir informieren Sie über die Tagespresse und freuen uns, Sie in unserer „alten neuen“ Kirche begrüßen zu dürfen!
Sept 15 - Lebendige Steine – Christuskirche Bruchhof-Sanddorf eingeweiht
Endlich ist es soweit. Nach einem guten Jahr Umbauzeit wurde die Christuskirche Bruchhof-Sanddorf wieder in Dienst gestellt. Am 12. Juli wurde sie in einem feierlichen Gottesdienst von Dekan Dr. Thomas Holtmann eingeweiht. Am 26. Juli fand der Helfer- und Handwerkergottesdienst statt. Viele folgten der Einladung und freuten sich, dass ihre Arbeit gewürdigt und bewundert wurde. In der Predigt wurde jedem Gewerk ein passender Bibelspruch gewidmete.
Fünf Jahre dauerte es von der Planung bis zur Fertigstellung. Die lange Zeitspanne hatte jedoch auch ihr Gutes, denn so wurde jedes Detail gründlich bedacht. Die Kirche verfügt nun über Nebenräume und ein WC. So können außer den Gottesdiensten alle gemeindlichen Veranstaltungen unter einem Dach stattfinden.
Viel begeistertes Echo war zu hören. Die Kirche ist hell und freundlich. Die Innengestaltung orientiert sich in ihrer Farbigkeit an den Fenstern von Eugen Keller (1973); sie liegen nun in der Sichtachse und kommen neu zur Geltung. Die Außenarbeiten sind bereits geplant. Der Oberbürgermeister der Stadt Homburg, Rüdiger Schneidwind, sagte der Gemeinde in seinem Grußwort einen Zuschuss für den barrierefreien Zugang zu, der bis zum nächsten Sommer fertig gestellt werden soll. Die katholische Gemeinde, die den Protestanten über ein Jahr ihr Gemeindehaus und ihre Kirche zur Verfügung gestellt hatte, übernahm als Geschenk eine Stuhlpatenschaft. Nach dem Gottesdienst konnten die Räume des früheren Gemeindehauses besichtigt werden. Dort befindet sich nun das Bestattungsinstitut Schanding von Michael Mersiowsky. Er öffnete extra an diesem Tag seine Pforten, um Einblicke ins ehemalige Wichernheim zu ermöglichen.
Dank der umsichtigen Planung und Bauleitung der Architekten Bayer|Uhrig wurde der Kostenrahmen nicht überschritten. Der Umbau wurde mit Rücklagen der Gemeinde und einem Darlehen finanziert. Für die Außenarbeiten sammelt der Förderverein Spenden. Auch Stuhlpatenschaften können übernommen werden:
Förderverein zum Umbau der Christuskirche
IBAN: DE66594500101030093254
BIC: SALADE51HOM
„Sind die neu?“
fragt ein Besucher der Christuskirche und zeigt auf die Fenster über dem Altar. Nein, sind sie nicht. Sie wurden bereits 1973 eingebaut. Der Entwurf stammte von dem Maler und Bildhauer Eugen Keller; hergestellt wurden sie von seinem Sohn Reiner Keller in seiner Werkstätte für Glasmalerei in Höhr-Grenzhausen / Westerwald.
Seltsamerweise gibt es niemanden, der etwas zur Planungs- und Bauphase erzählen könnte. Wohl gab es zu den damals neuen Fenstern einen Vortrag, aber auch an den kann sich niemand mehr erinnern. Überhaupt erregten die Fenster wenig Aufsehen. Man war an sie gewöhnt. Manche fanden sie schön, manche fanden sie nicht schön, manche habe sie gar nicht wahrgenommen.
Nun aber sind drei der insgesamt zwölf gleichartig gestalteten Fenster in den Mittelpunkt gerückt: Der Kirchraum wurde um 90 Grad gedreht und der Altar befindet sich genau unter einem „Dreierfenster“. Auch durch die (aus dämmtechnischen Gründen) neu davorgesetzten Fenster gewinnen sie an Tiefe und Glanz.
Plötzlich fragen sehr viele nach der Bedeutung der abstrakten Motive, den Farben, den Urhebern. Und es lohnt sich in der Tat, den Fenstern mehr Zeit zu widmen. Man kann sehr viel in ihnen entdecken! Deshalb soll eine kleine Reihe „Fensterpredigten“ stattfinden, damit wir Betrachter eine Ahnung davon bekommen, was sie uns mitteilen wollen. Das Pfarramt hat bereits Kontakt zur glücklicherweise noch existierenden Glaswerkstatt aufgenommen, die mittlerweile vom Enkel Jochem Keller geführt wird.
Eugen Keller verstarb im Jahr 1995, für uns ein guter Anlass, in seinem zwanzigsten Todesjahr sein Werk in Bruchhof-Sanddorf neu zu entdecken!
Fensterpredigten:
Teil 1: 30. August, 11 Uhr
Teil 2: 6. September, 11 Uhr